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Montag, 6. Mai 2024
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„Willkommen in Almanya! Deutsch-türkische Geschichten“
Ausstellung der Fotoserie „Türken in Deutschland“
(1973-1979) von Candida Höfer und interaktives Fotoprojekt
im Museum für Neue Kunst bis 8. Januar 2012

„Wir riefen Arbeitskräfte und es kamen Menschen“, so
kommentierte Max Frisch einst das Anwerbeabkommen
Deutschlands mit der Türkei. Zum 50. Jahrestags dieses
historischen Ereignisses zeigt das Museum für Neue Kunst
wie sich das Zitat im realen Alltag der 70er Jahre spiegelte:
Ab kommenden Freitag, den 21. Oktober, gibt die
Sonderausstellung „Willkommen in Almanya! Deutschtürkische
Geschichten“ eindrucksvolle Einblicke in das
damalige Leben der Immigranten. Bis Sonntag, den 8. Januar,
ist die Fotoserie „Türken in Deutschland“ (1973-1979) von
Candida Höfer zu sehen. Parallel dazu läuft ein interaktives
Fotoprojekt, an dem sich türkischstämmige Migrantinnen und
Migranten beteiligen können.

Bei der Fotoserie „Türken in Deutschland“ von Candida
Höfer handelt es sich um das wenig bekannte Frühwerk der
Künstlerin. Neun Schwarz-Weiß-Fotografien und die
Projektion von 79 Farbaufnahmen aus den Jahren 1973 bis
1979 zeigen ein faszinierendes Porträt der ersten Generation
türkischer Menschen, die dem Aufruf folgten und als
Arbeitskräfte nach Deutschland kamen.
Candida Höfer studierte Film an der Kunstakademie
Düsseldorf, bevor sie sich dort mit den Schwarz-Weiß-
Fotografien bei Bernd Becher zum Fotografiestudium bewarb.

Nach der Serie „Türken in Deutschland“ hat die Künstlerin
keine Menschen mehr fotografiert.
Bereits in diesen frühen Aufnahmen lässt sich die Vorliebe
Höfers für Innenräume, Raumordnungen und Ornamente
erkennen, die später in den Vordergrund ihrer Werke rückten.
Die Bilder ermöglichen einen spannenden Einblick in das
Aufeinandertreffen der Kulturen und spiegeln die Atmosphäre
der Fremdheit und der Verlorenheit wider, der die
„Gastarbeiter“ ausgesetzt waren.

Das interaktive Fotoprojekt, das zeitgleich zur Ausstellung
läuft, lädt türkischstämmige Freiburgerinnen und Freiburger
ein, eigene Fotografien aus ihrer Ankunftszeit ins Museum
mitzubringen und so auch ihre eigene Geschichte zum Teil der
Ausstellung werden zu lassen. Die Bilder werden auf einer
Wand präsentiert, die sich im Laufe der Zeit immer mehr füllen
soll. Wer mitmachen möchte, kann seine Fotos direkt im
Museum für Neue Kunst, in der Marienstraße 10a, abgeben.
Alternativ ist auch der Versand per Mail an die Adresse
mnk@stadt.freiburg.de möglich (Betreff „Fotoprojekt“).

Ausstellung und Fotoprojekt werden von einem
abwechslungsreichen Rahmenprogramm begleitet, das die
Islamwissenschaftlerin Fatma Sagir moderiert (siehe unten).

Der Besuch im Museum für Neue Kunst lohnt sich momentan
besonders, da auch die Sammlung neu präsentiert wird. Im
Bissier-Raum sind „Späte Werke“ des Künstlers ausgestellt
und im ersten Stock bietet die Präsentation „Zwischenräume“
neue Einblicke in die Sammlung.

Rahmenprogramm zur Sonderausstellung:

• Eröffnung: Kommenden Donnerstag, 20. Oktober,
eröffnet Tilmann von Stockhausen, Leiter der
Städtischen Museen Freiburg, zusammen mit den
Kuratorinnen Isabel Herda und Christiane Grathwohl-
Scheffel um 19 Uhr die Fotoausstellung.

• Fotoprojekt: Die Fotografien türkischstämmiger
Freiburgerinnen und Freiburgern rücken am Sonntag,
13. November, ab 11 Uhr ins Rampenlicht. Die
Präsentation wird mit Musik und Geschichten untermalt.

• Lesung und Musik: Am Dienstag, 22. November, liest
Sebastian Reiß vom Hörbüro Freiburg „Mitten in
Deutschland. Deutsch-türkische Erfolgsgeschichten“.
Der Percussionist Murat Coskun begleitet die Lesung
im Museum mit orientalischer Musik.

• Film und Diskussion: Im Kommunalen Kino am Alten
Wiehrebahnhof läuft am Freitag, 9. Dezember, um
20.30 Uhr der Spielfilm „Aprilkinder“ (D 1998). Der
Regisseur Yüksel Yavuz wird im Anschluss für Fragen
und Diskussion zur Verfügung stehen.

• Vortrag und Gespräch: Prof. Ulrich Herbert spricht am
Donnerstag, den 15. Dezember, um 20 Uhr „Von
Auswanderern, Flüchtlingen und Arbeitsmigranten:
Völkerwanderungen. Eine historische Vergewisserung“.
Der Vortrag findet im Historischen Seminar der
Universität Freiburg statt.

Weitere Informationen im Museum für Neue Kunst,
Marienstraße 10a, Tel. 0761 / 201-2583, Mail:
mnk@stadt.freiburg.de, Internet: www.freiburg.de/museen
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Eintrag vom: 19.10.2011  




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